Dienstag, 23. Oktober 2012

Tränen
es hört nicht auf
ich kann nicht mehr
ich gehe tiefer
denke ununterbrochen an den Tod
'wie zerbrechlich du geworden bist'
Nachbarin lächelt mich an
'werd Glücklich'
sie lächelt weiter
'geh raus zu den anderen'
zu denen die mir den Tod wünschen
zu denen die mich hassen
zu denen die lachen,
wenn ich weine
zu denen die mich nicht wollen
zu denen die mich kaputt gemacht haben
der Zug fährt an mir vorbei
es ist laut
befreiend
irgendwie gut
irgendwas zieht mich dahin
irgendwas lockt mich
leisen Schrittes begebe ich mich dort hin
setze mich
warte
der Zug kommt
ich gehe auf ihn zu
er bremst
meinetwegen
ich renne
der Lokführer hupt
schreit
die Polizei steht schon auf der anderen Seite
schreit
ruft
rennt mir nach
'halt, stehen bleiben'
Hunde an der Leine
Gott, sind die krank
ich falle den Berg hinunter
ein wenig
renne weiter
durch Büsche und Wälder
auf offene Straßen
vor fahrenden Autos
wie krank der Tag doch ist
irgendwer ist zu vorsichtig
das Auto oder ich
ich verstecke mich
ziehe die Jacke aus
öffne meine Haare
drehe meine Hose um
kremple sie um
'haben Sie ein Mädchen in blauer Jacke gesehen?'
keuchend
außer Atem
'etwa so groß'
zeigt etwas über mir
wie dumm er ist
'nein, tut mir leid'
rennen weiter
drehe um
laufe schnell weg

1 Kommentar:

N.† hat gesagt…

angst
pure angst
lese
ich aus deinen text heraus.
pure angst
vor dem leben.